10 Jahre KdoFJgBw - Feldjäger

Das Wetter am 6. Juni war wie bestellt. Blauer Himmel und Sonnenschein für das zehnjährige Jubiläum unseres Fähigkeitskommandos und den traditionellen Feldjägertag. Die Gästeliste war nicht nur lang, sondern auch dem Anlass entsprechend prominent. So konnte sich der Kommandeur Kommando Feldjäger der Bundeswehr, Brigadegeneral Sandro Wiesner, besonders über die Anwesenheit des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, der Niedersächsischen Innenministerin, Daniela Behrens sowie Hannovers Bürgermeister Thomas Klapproth und Bezirksbürgermeister Bothfeld, Wjahat Waraich, freuen. Für den Landesverband der jüdischen Gemeinden Niedersachsen durften wir, wie bereits im vergangenen Jahr, den Präsidenten Michael Fürst und erstmals den Militärbundesrabbiner Zsolt Balla begrüßen. Zahlreiche Vertreter der Bundes- und Landespolizeien, mit denen in den vergangenen Jahren bei verschiedensten Veranstaltungen, Übungen und Tagungen ein breites Netz der Zusammenarbeit gesponnen werden konnte, sowie der internationalen Streitkräfte (USA, Niederlande, Polen, Schweiz, Österreich und Litauen), mit denen der Aufgabenbereich in vielen Kooperationen und internationalen Übungen zusammengewachsen ist, waren gekommen. Unter den hochrangigen militärischen Vertretern waren der Inspekteur der Streitkräftebasis, der Befehlshaber des territorialen Führungskommandos, der Kommandeur Kommando Spezialkräfte und viele weitere Kameraden, Freunde und Wegbegleiter vertreten. Das Programm begann mit einem Feldgottesdienst, geleitet durch den katholischen Militärpfarrer Herrn Wessels, und dem Gedenken an unsere gefallenen und verstorbenen Kameraden bei der Kranzniederlegung.

Im Anschluss wurde ein Appell durchgeführt, bei dem Brigadegeneral Wiesner seine Gäste vor der Kulisse der angetretenen Abordnungen seines Aufgabenbereichs offiziell begrüßte und lobende Worte für die Möglichmacher seines Aufgabenbereichs fand. Der Kommandeur nahm den Gedanken des ersten Kommandeurs, Brigadegeneral UdoSchnittker, auf und sprach von seinem Fähigkeitskommando als das erste gemeinsame Feldjäger-Haus. Die Idee und Grundriss zum Haus sei bereits vor 2013 unter verschiedenen Inspizienten und Feldjägerführern entstanden, gebaut wurde es dann 2013 in wenigen Monaten. Ein Haus, dessen Statik aus Dienstleistungsgedanken bestehe und somit eine höchst solide Basis für die Streitkräfte darstelle, um die militärpolizeilichen Leistungen allen Dimensionen und Verbündeten zu Verfügung zu stellen. Brigadegeneral Wiesner dankte den Wegbereitern des Fähigkeitskommandos wie den ersten Bewohnern des Hauses, die es nach und nach weiter ausgebaut hätten, der Truppe in der Fläche, als zuverlässige Mieter, die tagtäglich in den drei Regimentern und der Feldjägerschule „alles irgendwie möglich machen“, den treuen Reservisten und der Kameradschaft der Feldjäger, die dem Aufgabenbereich den Rücken stärkten. Die Familie der Feldjäger: WIR.FÜR ALLE. ÜBERALL. RUND UM DIE UHR. AUS EINER HAND.

Bundesminister Cem Özdemir, der bereits im Frühjahr des Jahres im Dienstgrad Oberleutnant an einer einwöchigen „Dienstlichen Veranstaltung zur Information“ an der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr teilgenommen hatte, bekannte sich nochmals ausdrücklich dazu, dass man sich als Volksvertreter und Minister für die Belange der Bundeswehr zu interessieren habe. „Ich möchte einfach wissen, worüber ich abstimme, wenn ich als Mitglied des Deutschen Bundestages junge Menschen in den Einsatz schicke“, so Özdemir. Für die breite Akzeptanz der Soldaten in der Gesellschaft sei noch immer Überzeugungsarbeit nötig.

Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens betonte, wie bedeutungsvoll die Soldaten und Soldatinnen für das Land Niedersachsen seien, sei Niedersachsen doch das Land mit den größten Bundeswehrstandorten und die Feldjäger hätten zurecht in der Landeshauptstadt Hannover eine Heimat gefunden.

Der Inspekteur der Streitkräftebasis richtete zum Abschluss des Appells ein Grußwort an die Gäste und den Aufgabenbereich und lobte: „Immer gilt: Die Feldjägertruppe beherrscht ihr Handwerk! Sie ist da, wenn sie gebraucht wird. Wir können uns auf sie verlassen.“ Er dankte den führenden Vertretern der Politik für ihr Bekenntnis zur Bundeswehr, dies sei in bewegten sicherheitspolitischen Zeiten wichtig, aber leider nicht selbstverständlich.

Nach der Nationalhymne und dem Ausmarsch der Truppenfahne ging es im Programm mit der dynamischen Leistungsdarstellung weiter. Auf der Kraftfahrausbildungsfläche in der Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne herrschte bereits Tage vor dem Jubiläum reger Betrieb. Unter der Leitung von Oberstleutnant Stratmann, Leiter Übungszentrum FJgBw, wurde die dynamische Leistungsdarstellung unermüdlich geprobt. Aus allen Feldjägerregimentern waren zahlreiche Kameraden und Kameradinnen angereist, um ihre Fähigkeiten in den Spezialisierungen Eskorte, Personenschutz, Zugriff, als Diensthundeführer oder Präzisionsschütze in einem fiktiven Szenar der Landes- und Bündnisverteidigung unter Beweis zu stellen. Bis zum Festakt galt es, alle Elemente der Regimenter sowie der Schule für Feldjäger und Stabsdienst in einer dynamischen wie robusten Show zu verschmelzen. Es gelang! Unterstützt durch die Liveaufnahmen einer Drohne des THW und abgerundet durch den Einsatz von Pyrotechnik wurde diese Leistungsschau ihrem Label dynamisch mehr als gerecht.

Zuletzt ging es in den Sommergarten, bei dem es noch einen letzten Programmpunkt gab, der alle Anwesenden bewegte. Einen Spendenaufruf für den an PTBS erkrankten Kameraden Oberstleutnant Immanuel von Loeper der, um in sein Leben zurückfinden zu können, auf einen Assistenzhund angewiesen ist. Dieser speziell ausgebildete Hund namens Charlie ist für Familie von Loeper die Hoffnung auf vier Pfoten. Die Spendenaktion war erfolgreich und so danken wir allen Kameraden und Freunden der Feldjäger für ihre Unterstützung und wünschen Immanuel von Loeper und seinem Hund Charlie alles Gute.

Im „Sommergarten“, veranstaltet durch Kameradschaft der Feld­jäger e.V., endete das Jubiläum, bewirtet durch Familie Schlag und mit der großzügigen finanziellen Unterstützung der Kamerad­schaft der Feldjäger e.V. umgesetzt, in geselliger Runde. Gele­genheit, sich mit Kameraden und Kameradinnen, Weggefährten und Freunden auszutauschen und auch neue Verbindungen für zukünftige Projekte mit unseren nationalen und internationalen Partnern zu knüpfen. Das Fähigkeitskommando schaut derweil schon in die Zukunft und freut sich u.a. über die Zusage der 18th US MP Brigade in Deutschland, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen und die Kooperation mit dem 200th Military Police Command in Maryland zu intensivieren. Es gilt: Das Feldjäger- Haus wird auch weiterhin stetig ausgebaut.

Text: Major Viviane Stones - Bilder: Kai-Axel Döpke