Ohne Reserve geht es nicht - Feldjäger

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Die aktuelle Ausgabe

Ohne Reserve geht es nicht

Feldjaegertruppe
Ohne Reserve geht es nicht!
 
Die Feldjägertruppe hatte von Alters her eine besonders intensive und innige Beziehung zu ihren Reservisten.
Schon seit früheren (Kalter Krieg-)Zeiten, als die aktiven Feldjägerbataillone über mindestens zwei Reservebataillone verfügten, haben sich die Reservisten durch intensive Verbindung zu ihren alten Stammeinheiten und Heimatverbänden und häufige Übungstätigkeit ausgezeichnet.
Auch der Verfasser dieses Artikels kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen, stammt er doch selbst aus dem Kreis der Reservisten der Feldjägertruppe und hat in alten Zeiten zehn Wehrübungen absolviert, um schließlich den Dienstgrad Hauptmann der Reserve zu erwerben.
Die Zeiten und Strukturen haben sich geändert. Doch das Thema Landes- und Bündnisverteidigung war und ist auch wieder ein prägendes und die Welt der Feldjäger deutlich bestimmendes Thema.
Als Militärpolizei der Bundeswehr agieren wir als Joint Enabler und tragen mit unseren umfassenden und robusten Fähigkeiten zum Erfolg der Operationsführung maßgeblich bei. Wir unterstützen die Kampftruppe unmittelbar taktisch mit militärpolizeilichen Unikatfähigkeiten in allen Dimensionen, Operationsarten und Intensitäten, um dem Truppenführer in einem durchgehenden Operationsraum die erfolgreiche Auftragserfüllung zu ermöglichen.
Mit den Themen NATO Force Model (NFM), NATO Deployable Force Pool (NDPF), Reinforcement and Sustainment Network (RSN) und Drehscheibe Deutschland geht bereits heute eine hohe Kräftebindung der aktiven Truppenteile des Aufgabenbereichs Feldjägerwesen einher. Umfangreiche Übungstätigkeit und klare Couleurverhältnisse haben ihren Preis.
Ergänzend hat der aktuelle Ukrainekonflikt – und dies eigentlich bereits 2014 im Zuge der Annektion der Krim durch Russland – gezeigt, dass bereits im Vorfeld eines möglichen bewaffneten Konflikts und damit des Spannungs- und Verteidigungsfalls mit einer hybriden Kriegs- und Konfliktführung zu rechnen ist, dies insbesondere in Deutschland als dem nun klaren Aufmarschgebiet und Durchgangsland für NATO-Truppenteile.
Zur Erreichung der erforderlichen Kräftedispositive mit Vorrang für das einzurichtende Verkehrsleitnetz kommt damit auch den nichtaktiven Truppenteilen des Feldjägerwesens und insgesamt der Abstützung auf Reservisten, sei es als Verstärkungsreserve oder Gespiegelte, eine besondere Bedeutung zu.
Den Feldjägerregimentern ist es gelungen, den bundeswehrweit höchsten Beorderungsstand zu erreichen. Er liegt bei einer übergreifenden Betrachtung der verschiedenen Reservekategorien in der Soll-/Ist-Betrachtung bei ca. 55 %.
Der Beorderungsstand ist das Eine, tatsächliche „boots on the ground“ das Andere. Der Kommandeur Kommando Feldjäger der Bundeswehr hat daher angewiesen, die Reservistenarbeit im Kommandobereich weiter zu forcieren. Hierzu hat ein Arbeitskreis Reserve am 8. und 9. März 2023 in Hannover unter Beteiligung der stellvertretenden Kommandeure der Verbände und der Schule Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr als Beauftragte für die Reservistenarbeit seine Arbeit aufgenommen. Ferner war auch das Führungspersonal der Reserve mit Oberst d.R Dr. Gunkel, Oberst d.R. Gehrlich und Oberst d.R. Tönsgerlemann vertreten.
Zentrales Thema war die Entwicklung eines neuen, praxisorientierten Konzepts der Reserve für den Aufgabenbereich und die Festlegung der Ausrichtung und Struktur der Reserve 2023ff., um die fundamentale Bedeutung der nichtaktiven Truppenteile durch zu priorisierende personelle Befüllung sowie die verbesserte materielle Ausstattung gezielt und spürbar zu unterstreichen.
Unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen des Vorhabens ist es, die Reservisten frühzeitig und möglichst umfassend zu informieren und in den Prozess einzubinden.
Dazu konnte bereits eine Internetplattform mittels des Tools „Link & Learn“ etabliert werden, welche die Bereiche Kommando, Feldjägerregimenter und Schule enthält und auch über die private Hardware angesteuert werden kann. Neben dem Informationsaustausch besteht damit für die Reservisten die Möglichkeit, eigene Impulse und Ideen einbringen zu können.
Wir werden Sie, unsere Reservisten, auf diese Weise laufend über den Fortgang der Entwicklung informiert halten.
Dieser Artikel ist der Anfang einer künftig fest installierten Rubrik „Reserve“ in dieser Verbandszeitschrift. In der Oktoberausgabe werden wir über die ersten konkreten Schritte und Vorhaben sowie die Ansprechpartner in den Regimentern und die Aktivierung der o.g. Plattform informieren, um auf dieser Basis die aktive Mitarbeit aller interessierten Reservisten zu ermöglichen.

Denn: Ohne Reserve geht es nicht!
Text: Carsten Bullwinkel, Oberst i.G. - Bilder: Kai Axel Döpke




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