Türschild
Feldjaegertruppe
Waldkaserne Hilden bekommt ein neues „Türschild“ - Einweihung durch die katholische Militärseelsorge
Der 18. August 2022 war ein ereignisreicher Tag in der Waldkaserne. Neben der Segnung der neuen Glocke fand auch ein Fußballturnier und die Weiterbildung „Brigadefeldjägerführer“ in der Liegenschaft statt.
Jedoch auch VOR dem Kasernentor konnte man einer nicht alltäglichen Zeremonie beiwohnen, denn das Erkennungsmerkmal der Liegenschaft, der Balken mit der aufgesetzten Aufschrift “WALDKASERNE“, wurde im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Hilden und Vertretern der Kaserne durch den katholischen Militärdekan Monsignore Schnettker feierlich gesegnet.„Der seit den 1960 Jahren an der Einfahrt der Kaserne aufgestellte Balken war leider trotz regelmäßiger Wartungs- und Erhaltungsarbeiten nicht mehr vor dem Holzschwamm zu retten. Er gab bereits seit einigen Jahren nur noch ein unwürdiges Bild ab und drohte, in naher Zukunft vollends zu verfallen“ sagt Oberstabsfeldwebel Mense, Personalfeldwebel im Stab Feldjägerregiment 2 und seit 1995 in der Waldkaserne zu Hause. Auf seine federführende Initiative hin konnte der nun neu aufgestellte Balken aus Buchenholz realisiert werden. „Mir war es wichtig, dass nicht irgendein Baumstamm dort vorne liegt, sondern dass dieser auch aus der Kaserne stammt.“ Der Name „Waldkaserne“ ist zudem Programm: 1938 unter dem Namen „Flakkaserne“ von Soldaten der Wehrmacht erstmals bezogen, wurde der idyllisch im Hildener Stadtwald gelegene militärische Sicherheitsbereich vom Hildener Volksmund schon immer als „Waldkaserne“ bezeichnet. Dies setzte sich 1969 nach Übergabe von der Britischen Rheinarmee an die Bundeswehr schließlich auch offiziell durch.
„Im originalen Balken wurden die Buchstaben seinerzeit eingeschnitzt. Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass dieses Verfahren heute unerschwinglich wäre und daher nicht zu finanzieren ist. Ich hatte schließlich die Idee, den Schriftzug ebenfalls aus Holz herstellen zu lassen und mit einer Führungsschiene einfach aufzusetzen“ erinnert sich Oberstabsfeldwebel Mense über die Organisation des Projekts. „Eine Jugendinitiative aus Dresden erstellte das günstigste Angebot. Nun galt es, das Projekt auch zu finanzieren.“ Hierfür erklärten sich sofort der Ortsverband der Kameradschaft der Feldjäger e.V. sowie der Freundeskreis der Bundeswehr Waldkaserne Hilden e.V. bereit, die sich mit je 150 Euro beteiligten. Ein kleiner Restbetrag wurde von Einzelspenden der Soldatinnen und Soldaten getragen. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit musste eine rund einhundert Jahre alte Buche in der Kaserne gefällt werden: Somit hatten wir bereits die Basis“ erklärt Mense. „Sie wurde vom Liegenschaftsmanagement zurechtgesägt, transportiert, aufgestellt und dient fortan als Träger des Schriftzuges. Die einzelnen Buchstaben aus massiver Lärche wurden mehrfach imprägniert und wetterfest lackiert: Sie sollten mit dem Stamm die nächsten 30 Jahre problemlos überdauern.“
Oberst Düpmann, Kommandeur Feldjägerregiment 2 und Standortältester Hilden wohnte der Zeremonie ebenso bei wie Vertreter des Liegenschaftsmanagements, des Freundeskreises Waldkaserne sowie der Kameradschaft der Feldjäger. „Der ursprüngliche Balken war zusammen mit dem alten Wachgebäude DAS Gesicht der Kaserne nach außen. Nachdem das Gebäude aus infrastrukturellen Gründen abgerissen wurde, fehlte uns in der Folge ein aussagekräftiges Wahrzeichen“ leitete Oberst Düpmann die kleine Zeremonie ein. „Dank des Engagements einzelner können wir heute das neue Gesicht und ein würdiges Türschild unserer Waldkaserne einweihen.“
In die von Oberstabsfeldwebel Mense vorgetragenen Fürbitten wurde für die in der Liegenschaft arbeitenden und Dienst leistenden Menschen sowie diejenigen gebetet, welche am neuen Balken gebaut haben. Der liturgische Akt der Segnung durch Monsignore Schnettker schloss die Zeremonie an der Einfahrt zur Waldkaserne ab.
Text: Martin Kayenburg, Major - Bild: Jens Golüke, Stabsfeldwebel
