O zapft is - Feldjäger

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O zapft is

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O’zapft is" im hohen Norden!
 
Endlich war es nach Jahren Abstinenz so weit. Die Kameraden des Ortsverbandes Neubrandenburg entern mit ihren Familien am Freitagnachmittag die Sonneninsel Usedom. Die Einen befuhren im Osten die Zecheriner Klappbrück und überquerten so den Peenestrom, die Anderen kamen im Westen durch die Herzogstadt Wolgast über das "Blaue Wunder" auf die Insel. Aber das Ziel war das Gleiche. Die nördlichste Gemeinde der Insel Usedom, nordwestlich des Seebades Karlshagen am Übergang des Peenestromes in die Ostsee. Peenemünde. Hier gibt es abgelegen in schöner Natur ein Schullandheim, welches der Ortsverband Neubrandenburg reserviert hat. Freitagabend ließen sich die Angereisten das reichhaltige Abendessen schmecken, ehe sie im Gemeinschaftsraum den Abend in geselliger Runde ausklingen ließen. Samstagmorgen traf man sich zum ersten Kaffee auf der Terrasse, um dann gemeinsam das vom Schullandheim vorbereitete Frühstück zu genießen. Gut gestärkt und mit guter Laune ging es dann zum vereinbarten Treffpunkt im Wald des 8.000 Hektar großen Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“. Dieses ist mit Zäunen abgesperrt – zum einen um den Druck der touristischen Nutzung von der Fläche zu nehmen, zum anderen, weil es durch die militärische Nutzung und Kriegseinwirkungen bis heute munitionsbelastet ist. Dann ging es los. Joachim Saathoff lud uns alle in seinen grünen NVA Kraftomnibus Robur LO 3000B, Baujahr 1978 ein. Durch das "Roman-Polanski-Tor", ein schweres Schiebetor, das anlässlich der Dreharbeiten zum Thriller "Ghostwriter" gebaut wurde, in das 2000 Hektar große, umzäunte Gebiet der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde, das heute von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verwaltet wird. Durch das Waldgebiet geht es dann mit vielen Hinweisen auf unvermutet im Kiefernwald auftauchende Gebäude- und Infrastrukturreste bis zum Ufersaum, den ein breiter Schilfgürtel umzieht. Nur mit historischen Fotos und Filmsequenzen, die Joachim Saathoff auf seinem Tablet-PC unterwegs genau an den historischen Schauplätzen zeigt, erhält man eine Vorstellung davon, wie es hier am Peenemünder Haken einst ausgesehen haben muss. Weitere Stationen der Rundfahrt: der Prüfstand VII, die wichtigste Entwicklungs-, Schulungs- und Startrampe für A4-Raketen (bekannter unter der Bezeichnung "V2" ("Vergeltungswaffe 2") der Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Hier wurde am 3. Oktober 1942 die erste von Menschenhand gefertigte Rakete gestartet. Sie erreichte eine Höhe von 85 Kilometern, flog 296 Sekunden und stürzte nach 190 Kilometern in die Ostsee. Heute lassen sich an der so genannten "Wiege der Raumfahrt" durch die verbliebenen Teile eines Umfassungswalls noch die Dimensionen dieser Erprobungsanlage erahnen. Nach einer spannenden zweistündigen Tour ging es zum Hafen von Peenemünde. Hier besuchten noch einige das U-Boot mit den gigantischen Ausmaßen eines sechsstöckigen Hauses, welches als Waffe gegen US-Flugzeugträger-Kampfgruppen entwickelt, wurde. Die Juliett U-461 Anfang der 60er-Jahre gebaut und 1965 in Dienst gestellt ist das einzige noch existierende Boot dieser Klasse, welches seit 1998 zu besichtigen ist. Gegenüber liegt das Museumsschiff, Raketenkorvette “Hans Beimler”. Sie gehörte zu insgesamt fünf Kleinen Raketenschiffen der NVA vom Projekt “1241 RÄ”. Entsprechend NATO-Code wurden sie als Tarantul klassifiziert. Nachdem sich die Gruppe mit Fischbrötchen gestärkt hat, ging es zurück in die Unterkunft, wo die Nachzügler der Anreise schon warteten. Dann tauchten die ersten Damen in ihrem Dirndl in Erscheinung, aber auch die Herren standen den Damen in nichts nach und schlüpften in ihre Lederhosen und Trachtenhemden. Dann ging es ans Bier gemäß der Devise: "Mach's Maul ned unnütz auf, Red' was g'scheites oder sauf!" ging es in den Abend. Das Schullandheim übertraf sich selbst und verwöhnte den Gaumen der Anwesenden mit einem reichhaltigen bayrischen Buffet, welches man nur mit "Do legst Di nieda!" kommentieren konnte. Bei guter Musik und schönen Gesprächen, hielt so mancher "S Glas in'd Hand, zum Wohl mitnand" bis in den frühen Morgen am Lagerfeuer aus. Am Sonntag nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren alle wieder gen Süden in ihre Heimat. Pfiad Di Kameraden. Bis zum nächsten Termin des OV Neubrandenburg.
 
Text: Anna Gohlke/ Timo Witte – Bilder: Timo Witte

Bilder:
1. Peenemünde Hafen am Morgen
2. Museumsschiff Hans Beimler
3. U- Bootmuseum U 461
4. Flyer Tour HVA
5. OV NB im Sperrgebiete
6. der LO 3000
7. Skizze Startplatz "Arena"
8. Zeitzeugen Alte Gemäuer
9. Abschußstelle Aggregat 4 (V2)
10. Gruppenbild

 
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