Führungskreis
Feldjaegertruppe
Weiterbildung Führungskreis Feldjägerreserve
Endlich war es wieder so weit: der Führungskreis Feldjägerreserve konnte nach dreijähriger pandemiebedingter Abstinenz wieder eine Arbeitstagung mit integrierter Weiterbildung in Präsenz durchführen. Der Kreis besteht aus den gespiegelten Kommandeuren und Abteilungsleitern des Aufgabenbereichs Feldjägerwesen der Bundeswehr und damit den Reservisten im Spitzendienstgrad Oberst der Reserve. Er ist beim Kommando Feldjäger der Bundeswehr in Hannover eingerichtet und wird vom gespiegelten Chef des Stabes und Stellvertreter des Kommandeurs, Oberst d.R. Markus Tönsgerlemann geleitet. Der Führungskreis versteht sich als die oberste Interessenvertretung aller Feldjägerreservistinnen und -reservisten innerhalb des Aufgabenbereichs. Seit über zwei Jahren tagt der Führungskreis jeden letzten Donnerstag im Monat in Form einer Videokonferenz. Dabei wird die technische Plattform von der Kameradschaft der Feldjäger e.V. bereitgestellt.
Doch bekanntlich sind der unmittelbare persönliche Kontakt und der Blick ins Gelände durch nichts zu ersetzen, zumal dann, wenn die Tagung an einer interessanten „Location“ (neudeutsch) stattfindet. Daher hatte Markus Tönsgerlemann, im Zivilberuf Leitender Regierungsdirektor und Leiter des Hauptzollamts Frankfurt am Main, eine Weiterbildung vom 21. bis 23. Juli 2022 am Frankfurter Flughafen organisiert. Umwelt- und ressourcenschonend konnten alle Teilnehmer mit der Bahn anreisen. In den folgenden Tagen stand ein Mix aus Besprechung mit Themen aus Feldjägertruppe und Reserve und dem Eintauchen in den größten deutschen und mitteleuropäischen Passagier- und Frachtflughafen unter dem Aspekt der Sicherheit und Zusammenarbeit auf dem Programm.
Der Kommandeur Kommando Feldjäger, Brigadegeneral Ulf Häussler, ließ sich per Video zuschalten und unterrichte den Kreis über aktuelle Fragen zum Aufgabenbereich mit anschließender Diskussion. Als Gäste informierten Dr. Pierre Dominique Prümm, Vorstandsmitglied der Fraport AG und Friedhelm Jungbluth, Leiter Konzernsicherheit, unmittelbar persönlich über die Situation und den „Mikrokosmos“ Frankfurter Flughafen, der über 80.000 Menschen in der Region Arbeitsplätze bietet. Jörg Egerter, Leitender Ministerialrat und Referatsleiter Sicherheit im Luftverkehr im Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr, ergänzte das Lagebild um die Aspekte des sicheren Betriebs eines Flughafens und von Luftfahrzeugen. Der Ausrichter LRD Markus Tönsgerlemann stellte schließlich den Auftrag der Zollverwaltung und das Zusammenwirken insbesondere mit der Bundes- und Landespolizei dar.
Breiten Raum nahm die praktische Anschauung von Einsatztechnik und -taktik des Zolls im Wechsel von stationären und mobilen Kontrollen über unterschiedliche Linien ein. Dabei wurden der Einsatz von mobilen Bargeldkontrollen im Terminal, die Bekämpfung des Rauschgiftschmuggels, der Einsatz unterschiedlicher Röntgen- und Detektionstechnik und der Zollhundestaffel vorgeführt, ergänzt um die Kontrolle der Luftfracht mit Schwerpunkt Rauschgift und Sprengstoffe. Hier gibt es auch immer wieder Berührungspunkte beim gemeinsamen Training mit den Feldjägern, insbesondere bei den Spezialisierungen Erheber/Ermittler, Diensthundeführer, und Luftsicherheitsaufgaben. Es bestand die Möglichkeit, alles hautnah zu erleben und auch „anzufassen“, einschließlich eines „Jumbo“ auf dem Vorfeld. Im Rahmen eines „herrenmäßigen“ Abendessens wurde schließlich Oberst a.D. Peter Busch mit Erreichen der Altersgrenze nun auch aus dem Reservedienst gebührend verabschiedet, nachdem er seit seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst noch zahlreiche Reservedienstleitungen im Kommando Feldjäger der Bundeswehr absolviert hatte. Insgesamt war es nach Bewertung der Teilnehmer eine mal ganz andere, hoch interessante Form der Weiterbildung, die zusätzlich auch den kameradschaftlichen Zusammenhalt im Führungskreis gestärkt hat.
Text und Bild: Markus Tönsgerlemann, Oberst d.R.
